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Wieder lebensgefährliche Körperverletzung am S/U-Bhf Frankfurter Allee – 12. Juli

12. Juli 2009

Die Serie gewaltsamer Übergriffe von jungen Männern, die deutlich der rechten Szene zuzuordnen sind, reißt auch in diesem Sommer nicht ab. Nachdem bereits kurz vor Mitternacht von Freitag zu Samstag ein aus Westafrika stämmiger junger Mann in Spandau mit einem Messerstich lebensgefährlich verletzt wurde und weiterhin im Koma liegt, wurde am heutigen Sonntagmorgen ein „Zufallsopfer“ ein junger Neuköllner kurz vor 6 Uhr am S-Bhf Frankfurter Allee von vier Männern der rechtsextremen Szene zuzuordnenden massiv mit Schlägen und Tritten attackiert. Er verlor dabei das Bewusstsein und erlitt nach erster Diagnose schwere Hirnblutungen. Der weitere medizinische Verlauf ist aktuell nicht bekannt aber aufgrund der Verletzungen kann auch hierbei von lebensgefährlichen Verletzungen ausgegangen werden.

Deshalb rufen wir auf: Kommt am Montag 16 – 17.30 Uhr zum Tatort, dem Verbindungsweg zwischen S-Bhf und U-Bhf Frankfurter Allee um gemeinsam die Passanten mit Infomaterial über den Vorfall und die wiederholten Übergriffe, teils Totschlags- und Mordversuche an diesem Ort zu informieren!

Pressemitteilung der Berliner Polizei dazu

Friedrichshain-Kreuzberg

# 1973

Schwere Verletzungen erlitt ein 22-Jähriger heute früh, als er in Friedrichshain von vier Männern im Alter von 20, 22, 24 und 26 Jahren brutal zusammengeschlagen wurde.

Die mutmaßlichen Täter, die offensichtlich der rechten Szene zuzuordnen sind, waren gegen 5 Uhr 45 auf einem Verbindungsweg zwischen dem U-Bahnhof und dem S-Bahnhof Frankfurter Allee zunächst mit etwa 10 jungen Männern aus dem linken Spektrum in Streit geraten, der in eine Schlägerei mündete. Dabei erlitt ein 26-Jähriger aus der vierköpfigen Gruppe eine Platzwunde. Ursprung des Streits war nach ersten Ermittlungen die einschlägige Kleidung von einem der vier Männer.

Nachdem die 10 „Linken“ verschwunden waren, suchten ersten Erkenntnissen zufolge die vier Schläger grundlosen Streit mit Passanten. Vier Unbekannte junge Männer wurden von ihnen mit Schlägen und Tritten angegriffen. Sie flüchteten vor den aggressiven Angreifern, die in dem 22-Jährigen ein weiteres Opfer fanden. Auf ihn traten und schlugen die Männer so lange ein, bis er das Bewusstsein verlor. Der 26-Jährige Täter zog den wehrlosen Neuköllner auf den Gehweg, legte ihn mit dem Gesicht nach unten ab und trat mit dem rechten Bein auf dessen Hinterkopf. Von unbeteiligten Passanten alarmierte Polizisten nahmen die vier Schläger noch am Tatort fest. Der 22-jährige Mann kam mit einem Jochbeinbruch, schweren Prellungen und Hirnblutungen in ein Krankenhaus.

Da von einer politischen Tatmotivation auszugehen ist, hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt die Ermittlungen zu dem versuchten Totschlag übernommen. Der genaue Tathergang ist bislang unklar.

Daher bittet die Initiative gegen Rechts Augenzeugen des Vorfalls, sich unter der Telefonnummer (030) 695 68 339 bei der Opferberatung Reach Out oder an info@reachoutberlin.de zu melden. Wichtigen Zeugenaussagen wird sich insbesondere von den vier Unbekannten, die von den Schlägern angegriffen wurden und dann flüchten konnten, erhofft.

Die vier mutmaßlichen Täter werden morgen einem Ermittlungsrichter zum Erlass eines Haftbefehls vorgeführt.

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/detail_dpa_21784532.php

http://www.morgenpost.de/berlin/article1130751/Neonazis_verletzen_jungen_Mann_lebensgefaehrlich.html